Dienstag, 18. September 2012

Keramische Fliesen und Zement Fliesen werden historische Ornamentfliesen genannt

Keramische Fliesen und Zement Fliesen werden historische Ornamentfliesen genannt

In Belgien stellte die Firma Bodson in Lüttich ab 1900 Zementfliesen her. Die Firma aus Geel produzierte von 1932 -1962 prächtige Zementfliese in den Formaten 15x15, 20x20 und 25x25cm. Sie waren überall in Belgien und den Niederlanden bekannt wegen ihrer Qualität und den schönen Motiven.
Auch die deutschen Baumeister, aus der Zeit des Jugendstil und der Gründerzeit verwendeten diesen Baustoff. Vor mehr als hundert Jahren wurden die Ornamentfliesen durch die Firma Villeroy & Boch hergestellt und als -Mettlacher Platten- europaweit mit großem Erfolg verkauft.

Die Böden waren quasi unverschleißbar und zierten zahlreiche Eingänge in Stadthäusern, Wirtschaftsräumen und Wohnungen.
Zurzeit erleben Ornamentfliesen eine Renaissance im Neubau aber auch bei der Sanierung und Renovierung historischer Bausubstanz.



Eine Zementfliese besteht aus 2 Lagen:
Die oberste, sichtbare Lage (ca. 4cm dick) ist aus weißen Zement, Marmorpuder und Farbpigmenten zusammengestellt.

Mit einem Trichter lässt der Handwerker das Gemisch in einen Rahmen gießen, der auf einer metallenen Scheibe liegt, die durch eine Presse geht. Bei Fliesen mit Motiv lässt er die verschiedenen Farbpasten, in die Fächer der in den Rahmen platzierten Form laufen. Diese erste Lage wird danach durch eine absorbierende Lage fixiert. Die 2. Lage ist aus grauem Zement und Rheinsand zusammengestellt und beträgt ¾ der gesamten Dicken der Fliesen.

Bei hartnäckiger Verschmutzung muss die Fliese leicht mit weißem Sand oder mit einem feinkörnigen, wasserfesten Schleifpapier bearbeitet werden. Begonnen werden sollte mit eine 60-er Körnung, und danach eine 180-er Körnung, damit die Fliesen ihren ursprünglichen glatten Charakter zurückerhalten.

Inzwischen hat sich unsere Sammlung auf mehr als 1500m² erweitert. Es war uns ein Anliegen, diese wunderschönen Baumaterialien einer Wiederverwendung zu zuführen. Besonders beeindruckte uns die Vielfalt und Ästhetik der Farben und Formen. Auf unserem Lager befinden sich stets komplette Ornamentfliesenböden mit Friesen und mit ein- oder mehrfarbigen Rändern.Es ist nicht völlig geklärt, wie alt dieses Produkt wirklich ist, möglicherweise hat es seine Wurzeln in der Antike. Die Herstellung selbst wurde bereits in Mittelalter angewandt. Aus verschiedenen Farben Kleie stellte man damals gemusterte Fliesen zusammen. Mit Zement, Marmorpuder und Oxydes ist diese Technik bereits 200 Jahre in Gebrauch für die Produktion von Zementfliesen. Das Handwerk entstand in Frankreich und breitete sich in 19. Jahrhundert in ganz Europa aus. In erfolgreichen Wirtschaftzeiten hatte jedes Land in Europa mindestens einige Fabriken. Die Fliesen können auf handwerklichen Weise gelegt werden (auf stabilisierten Sand oder Mörtelbett) oder mit einem entsprechenden Fliesenkleber geleimt werden.

Das Hämmern der Fliesen sollte selbst mit einem Gummihammer vermieden werden.

Die Fugen werden klein gehalten, maximal 2mm. Das Verfugen erfolgt in kleinen Stücken, die danach umgehend mit einen Schwamm und Wasser gesäubert werden. Mögliche Rückstände von grauem Zementschleiern können mit entsprechenden Produkten entfernt werden.




Pflege und Behandeln
Ihren charakteristischen Seidenglanz erhalten Ornamentfliesen durch umweltfreundliche Produkte wie Schmierseife, grüne - oder Marseillseife. Diese werdem sparsam eingesetzt wird und im Putzwasser gut aufgelöst. Wird zuviel Seife verwandt, bleibt der Schmutz daran kleben und Sie sehen Streifen von Schuhen oder sonstigen.

Auf den Gebrauch von aggressiven Chlor - oder säurehaltigen Produkte sollte man verzichten da diese die satinierte Schutzsicht angreift.

Pro Fliese und in der Fliese selbst können verschiedene Farbnuancen auftreten. Keine einzige Fliese ist identisch. Durch diesen künstlerischen Produktionsprozess kommt es zu kleinen Fehlern, die ihren unwiderstehlichen Charme ausmachen.



Theo und Ruth Evers Historische Baumaterialien: Ihre erfahrenen Partner für die integrative Anwendung wertvoller architektonischer Elemente.
Besuchen Sie unsere Webseite: www.theoevers.com
Expo: 9000m², De Koumen 58, 6433KD Hoensbroek, 15 KM Hinter Aachen.

Öffnungszeiten: Mittwoch - Freitag 10 - 17 U, Sa 10 - 16 U, 1. Sonntag im Monat 11- 15U.

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